Die Abstimmungsbörse erwartet einen knappen Ausgang beim RTVG

Seit dem 1. Juni werden auf dem Abstimmungs-Prognosemarkt von politikprognosen.ch Vorhersagen für die eidgenössischen Abstimmungen vom 14. Juni generiert. Der Prognosemarkt erwartet ein knappes Nein beim RTVG und ein knappes Ja beim Präimplantationsgesetz. Die beiden Initiativen dürften klar scheitern.

Auf Prognosemärkten werden Erwartungen aggregiert, um Ereignisse zu prognostizieren. Prognosemärkte basieren auf der Schwarmintelligenz, da die Erwartungen vieler in die Vorhersagen einfliessen, und Diversität der Information, welche die Teilnehmer besitzen. Gehandelt wird auf dem Prognosemarkt wie an einer herkömmlichen Börse, doch an Stelle von Wertpapieren wird das erwartete Abstimmungsergebnis gehandelt. Der (Ver-)kauf einer Aktie entspricht somit einer Wette auf das Abstimmungsresultat einer Vorlage. Die rund 50 Teilnehmer des Prognosemarktes von politikprognosen.ch erhalten dazu eine kleine einmalige Entschädigung für die Teilnahme und ein Guthaben von 30 Franken, mit welchem sie auf dem Prognosemarkt handeln können.

Die Vorhersagen auf dem Prognosemarkt während der letzten vier Tage (6.-9. Juni) ergaben im Durchschnitt einen Ja-Stimmenanteil von 55 Prozent bei der Präimplantationsdiagnostik und 48 bei der RTVG.* Bei den Initiativen wird ein durchschnittlicher Ja-Stimmenanteil von 31 Prozent für die Stipendieninitiative und bloss 23 Prozent bei der Erbschaftssteuer vorhergesagt. Bei der Präimplantationsdiagnostik, dem RTVG und der Stipendieninitiative sind die Vorhersagen des Prognosemarktes damit fast identisch mit dem umfragebasierten Modell. Nur bei der Erbschaftssteuer-Initiative wird eine noch deutlichere Niederlage prognostiziert.

*Es handelt sich um korrigierte Werte.