Aus den Vorhersagen des Prognosemarktes während der letzten vier Tage haben wir eine Schlussprognose berechnet. Der Abstimmungsausgang zum Unternehmenssteuerreformgesetz III (USR III) bleibt unsicher. Bei der Einbürgerungsvorlage und dem Fonds für Nationalstrassen- und Agglomerationsverkehrs (NAF) erwarten wir jeweils eine Ja-Mehrheit.
Seit Dezember letzten Jahres handeln gut 100 TeilnehmerInnen, die meisten davon Studierende der Politikwissenschaft an den Universitäten Basel, Bern, Luzern, St.Gallen und Zürich, auf dem Prognosemarkt von 50plus1. Sie handeln dabei ‘Aktien’ von unterschiedlichen Ausgängen der drei eidgenössischen Vorlagen vom 12. Februar. Die Teilnehmenden können jeweils Aktien zu vier Ja-Stimmanteil-Intervallen handeln (<40%; 40-49,9%; 50-59,9%; ≥60%). Für jede Aktie gilt, dass sie einen Schlusswert von 100 Punkten (100% Wahrscheinlichkeit) hat, wenn sie den Abstimmungsausgang richtig beschreibt, d.h. das Abstimmungsresultat im entsprechenden Bereich liegt. Ansonsten beträgt der Schlusswert der Aktie 0 Punkte (0% Wahrscheinlichkeit). Den Teilnehmenden stehen jeweils 50.- SFr. zum handeln zur Verfügung (zur Methodik siehe hier).
Um eine Schlussvorhersage zu machen, haben wir den Durchschnitt für die Kurse der letzten vier Tage berechnet (5.-8. Februar). Die letzte Spalte in der Abbildung unten zeigt die Wahrscheinlichkeit für eine Ja-Mehrheit gemäss Prognosemarkt für die drei Vorlagen. Am knappsten wird es bei der Unternehmenssteuerreform III (USR III). Gemäss Prognosemarkt liegt die Wahrscheinlichkeit für ein Ja bei 56 Prozent, was der Wahrscheinlichkeit für Kopf oder Zahl bei einem Münzwurf nahe kommt. Entsprechend ist die Abstimmung ‘too close to call’.
Im Gegensatz zur USR III erwarten wir bei der Vorlage zur erleichterten Einbürgerung der 3. Generation eine Ja-Mehrheit. Der Wähleranteil dürfte zwischen 50 Prozent und 60 Prozent Ja-Stimmen liegen. Damit ist aber noch nicht gesagt, dass die Vorlage auch tatsächlich angenommen wird, da sie trotz Volksmehr noch am Ständemehr scheitern könnte.
Im Gegensatz zu den anderen Vorlagen gilt die Annahme des Nationalstrassen- und Agglomerationsverkehrs-Fonds (NAF) als sicher (93 Prozent Wahrscheinlichkeit). Hier erwarten wir einen Ja-Stimmenanteil von zwischen 55 und 65 Prozent.