Letzte Vorhersagen

Seit dem 17. Juni handelten 54 Teilnehmer auf dem geschützten Prognosemarkt von politikprognosen.ch. Auf Prognosemärkten werden Informationen aggregiert um Ereignisse zu prognostizieren. Prognosemärkte basieren auf der Schwarmintelligenz und Diversität der Teilnehmer. Gehandelt wird auf dem Prognosemarkt wie an einer herkömmlichen Börse, doch anstelle von Wertpapieren wird das erwartete Abstimmungsergebnis gehandelt. Der (Ver-)kauf einer Aktie entspricht dabei einer Wette auf das Abstimmungsresultat einer Vorlage. Die Teilnehmer des Prognosemarktes erhielten eine kleine einmalige Entschädigung für die Teilnahme und ein Guthaben von 30 Franken, mit welchem sie auf dem Prognosemarkt handeln konnten.

Die Vorhersagen auf dem Prognosemarkt während der letzten Woche vor den Abstimmungen ergaben im Durchschnitt 37 Prozent für die Aufhebung der Wehrpflicht, 63 Prozent für das Epidemiegesetz und 56 Prozent für die Liberalisierung der Öffnungszeiten von Tankstellenshops. Bei den letzten 18 eidgenössischen Vorlagen hatte der Prognosemarkt den Ja-Stimmenanteil und die Knappheit des Resultats, d.h. die Abweichung von 50 Prozent, systematisch überschätzt. Korrigiert man für diese Überschätzung, so erhält man als Vorhersagen nur 24 Prozent Ja-Stimmenanteil für die Aufhebung der Wehrpflicht, 64 Prozent für das Epidemiegesetz und 52 Prozent für die Liberalisierung der Öffnungszeiten von Tankstellenshops. Aufgrund der Unschärfe der Vorhersagen mit dem Prognosemarkt ist damit für die Vorlage zur Liberalisierung der Öffnungszeiten von Tankstellenshops eine Prognose darüber, wer morgen gewinnen wird, nicht möglich.