Prognosemarkt sieht Steiner immer noch vor Seiler Graf

Wie hier beschrieben werden auf dem Prognosemarkt von 50plus1 Vorhersagen über die Wahlwahrscheinlichkeiten für den Zürcher Regierungsrat gemacht. Die Vorhersagen werden aus einem Markt dazu, wie hoch die Wahrscheinlichkeiten der Amtsinhaberinnen sind, um wiedergewählt zu werden, und einem, der die Wahrscheinlichkeiten für die Wahl der neu Kandidierenden vorhersagt, berechnet. Wie hat sich diese Vorhersage mit der neusten publizierten Umfrage geändert?

Die unten stehende Tabelle zeigt die entsprechenden Werte für den Abend des 15. Januars. Der Unterschied in der tieferen und höheren Schätzung basiert auf dem Unterschied, ob die Restkategorie (“anderes Resultat”) dazugenommen wird oder nicht. Es zeigt sich, dass die Wahlwahrscheinlichkeiten der Bisherigen auf dem Prognosemarkt nach wie vor als sehr hoch gehandelt werden. Die Wahrscheinlichkeiten für die Wiederwahl von Mario Fehr, Natalie Rickli, Ernst Stocker und Martin Neukom werden bei 98% bis 100% gehandelt. Auch für Carmen Walker Späh dürfte die Wiederwahl so gut wie sicher sein (95%-98% Wahrscheinlichkeit). Mit der letzten Sotomo-Umfrage im Auftrag des Tagesanzeigers haben sich auch die Vorhersagen für Jacqueline Fehr verbessert: Ihre Wahlwahrscheinlichkeit wird bei 84% bis 86% gehandelt. Wohl aufgrund derselben Umfrage gilt Silvia Steiner (74%-77%) von den Bisherigen als am ehesten gefährdet. Im Gegensatz dazu haben sich die Wahlchancen von Seiler Graf auf 35% bis 36% verbessert. Die Wahlchancen von Benno Scherrer (8%) und Peter Grünenfelder (5%-6%) werden weiterhin als gering eingeschätzt.

Vorhergesagte Wahlwahrscheinlichkeiten für den Zürcher Regierungsrat

NameParteiStatusW’keit (%)
Mario Fehrparteilosbisher97-100
Natalie RickliSVPbisher97-100
Ernst StockerSVPbisher97-100
Martin NeukomGrünebisher97-100
Carmen Walker SpähFDPbisher95-98
Jacqueline FehrSPbisher84-86
Silvia SteinerMittebisher74-77
Priska Seiler GrafSPneu35-36
Benno ScherrerGLPneu8
Peter GrünenfelderFDPneu5-6
Anderediverseneu0-1
Die Tabelle zeigt Wahlwahrscheinlichkeiten am Abend des 15. Januars 2023. Die Werte wurden so korrigiert, dass die durchschnittlichen Werte auf 700% addieren.

Auch wenn sich die Vorhersagen des Prognosemarktes der letzten Umfrage angepasst haben, gibt es nach wie vor deutliche Unterschiede. Erstens handelt der Prognosemarkt die Wahlchancen von Steiner nach wie vor als recht hoch, obwohl die TA-Umfrage sie Kopf-an-Kopf mit Steiner gesehen hat. Dies könnte zwei Gründe haben: Erstens wies die Gfs-Umfrage im Auftrag der NZZ für Steiner noch deutlich bessere Werte auf als für Seiler Graf. Wenn man den Unterschied der NZZ- und TA-Umfrage nicht (nur) als Veränderung betrachtet, sondern (auch) auf methodische Unterschiede zurückführt, dann macht es Sinn Steiner weiterhin vor Seiler Graf zu sehen. Zweitens könnte von den Marktteilnehmern erwartet werden, dass Steiner (z.B. wegen ihres Amtsinhaberbonus) von den noch Unentschiedenen am Wahltag eher gewählt wird als Seiler Graf. Beides ist plausibel.

Interessant ist auch, dass Jacqueline Fehr auf dem Prognosemarkt als eher gefährdet gehandelt wird als Walker Späh, obwohl letztere in der NZZ-Umfrage hinter Fehr lag und in der TA-Umfrage gleichauf. Dies dürfte darauf zurück zu führen sein, dass eine Umkehr der Reihenfolge im linken Lager wahrscheinlicher ist als ein Sitzgewinn der SP auf Kosten der FDP.

Wie gut die Vorhersagen des Prognosemarktes werden wir am Wahltag sehen. Sie zeigen aber jetzt schon, dass die Interpretation von Umfragewerten gar nicht so trivial ist wie oft angenommen.

Vorhersage zu den Zürcher Regierungsratswahlen

Seit dem 22. Dezember wird auf dem Prognosemarkt von 50plus1 auf die Wahlwahrscheinlichkeiten für den Zürcher Regierungsrat gewettet. Genauer genommen gibt es einen Markt dazu, wie hoch die Wahrscheinlichkeiten der Amtsinhaberinnen sind, um wiedergewählt zu werden, und einen, der die Wahrscheinlichkeiten für die Wahl der neu Kandidierenden vorhersagt. Diese beiden Märkte können kombiniert werden, um eine Vorhersage für alle Kandidierenden mit realistischen Wahlchancen zu erstellen. Dabei werden einfach alle Szenarien addiert (oder von 100% substrahiert), gemäss welchen eine Kandidatin gewählt (oder nicht wiedergewählt) würde.

Die unten stehende Tabelle zeigt die entsprechenden Werte für den Vormittag des 27. Dezembers. Der Unterschied in der tieferen und höheren Schätzung basiert auf dem Unterschied, ob die Restkategorie (“anderes Resultat”) dazugenommen wird oder nicht. Es zeigt sich, dass die Wahlwahrscheinlichkeiten der Bisherigen auf dem Prognosemarkt als sehr hoch gehandelt werden. Gemäss Prognosemarkt liegen nur die Wahlwahrscheinlichkeiten von Silvia Steiner (Mitte) und Jacqueline Fehr (SP) unter 90%. Priska Seiler Graf (SP) und Peter Grünenfelder (FDP) haben entsprechend nur Aussenseiterchancen. Eine grosse Überraschung wäre es, wenn Benno Scherrer (GLP) oder andere Kandidierende gewählt würden.

Die vorhergesagten hohen Wahlchancen der Bisherigen entspricht der unseres Wissens bisher einzigen publizierten Umfrage. Interessant ist allerdings, dass auf dem Prognosemarkt aktuell die Wahrscheinlichkeiten für eine Wahl von Jacqueline Fehr als geringer eingeschätzt werden als jene von Carmen Walker Späh und Silvia Steiner, obwohl für letztere in besagter Umfrage weniger hohe Wähleranteile ausgewiesen wurden.

Vorhergesagte Wahlwahrscheinlichkeiten für den Zürcher Regierungsrat

NameParteiStatusWahrscheinlichkeit
Mario Fehrparteilosbisher97 – 100%
Natalie RickliSVPbisher97 – 100%
Ernst StockerSVPbisher97 – 100%
Martin NeukomGrünebisher97 – 100%
Carmen Walker SpähFDPbisher92 – 95%
Silvia SteinerMittebisher86 – 89%
Jacqueline FehrSPbisher81 – 84%
Priska Seiler GrafSPneu22 – 24%
Peter GrünenfelderFDPneu13 – 14%
Benno ScherrerGLPneu2 – 3%
Anderediverseneu0 – 2%
Die Tabelle zeigt Werte vom Vormittag des 27. Dezember 2022. Die Werte wurden so korrigiert, dass die durchschnittlichen Werte auf 700% addieren.

Wer wird in den Zürcher Regierungsrat wiedergewählt?

Seit dem 22. Dezember werden auf dem Prognosemarkt von 50plus1 Vorhersagen zu den Züricher Regierungsratswahlen am 12. Februar gemacht. Stand heute (27. Dezember) haben 47 Personen auf die Wahlchancen der Kandidatinnen gewettet. Die Grafik oben zeigt Vorhersagen für die Wahrscheinlichkeit der Wiederwahl von Amtsinhaberinnen über die Zeit live. Die vertikale Achse gibt dabei die Wahrscheinlichkeit an, mit der ein Szenario entrifft. Die horizontale Achse beschreibt die Zeitdimension, wobei jeder Datenpunkt den Durchschnittspreis während einer Stunde zeigt.