Seit Ende Februar werden auf dem Prognosemarkt von politikprognosen.ch Vorhersagen für die eidgenössischen Abstimmungen vom 18. Mai 2014 generiert. Zurzeit erwartet der Prognosemarkt für den Bundesbeschluss über die medizinische Grundversorgung und die Pädophilie-Initiative ein klares Ja und für die Mindestlohn-Initiative ein weniger deutliches Nein. Hingegen ist bei der Abstimmung zum Gripen von einem Kopf-an-Kopf Rennen auszugehen.
Auf Prognosemärkten werden individuelle Erwartungen zusammengefasst, um Ereignisse zu prognostizieren. Prognosemärkte basieren auf der Schwarmintelligenz, da die Erwartungen vieler in die Vorhersagen einfliessen, welche die Teilnehmer besitzen. Gehandelt wird auf dem Prognosemarkt wie an einer herkömmlichen Börse, doch anstelle von Wertpapieren wird das erwartete Abstimmungsergebnis gehandelt. Jede Handelstransaktion entspricht damit einer Wette auf das Abstimmungsresultat einer Vorlage. Bei der letzten Abstimmung lagen die Vorhersagen des Prognosemarktes um durchschnittlich nur 3 Prozent neben dem Ergebnis.
Die Vorhersagen auf dem Prognosemarkt während der letzten Woche (17. März – 23. März) ergaben für die vier Vorlagen vom 18. Mai folgende Durchschnittswerte:
– 63% Ja für den Bundesbeschluss über die medizinische Grundversorgung
– 60% Ja für die Volksinitiative “Pädophile sollen nicht mehr mit Kindern arbeiten dürfen”
– 44% Ja für die Mindestlohn-Initiative
– 51% Ja für den Gripen-Kauf
Somit ist nur bei der militärpolitischen Vorlage ein knappes Resultat zu erwarten. Hier liegt die momentane Prognose bei 51 Prozent Zustimmung. Bei einer kürzlich publizierten Umfrage lagen die Befürworter der Mindestlohn-Initiative und die Gegner des Gripen noch vorne. Die Prognosemarktteilnehmer wetten also bei der Initiative auf einen typischen Kampagnenverlauf, bei welchem die Gegner bis zum Abstimmungstag noch erheblich zulegen können. In Bezug auf die Gripen-Beschaffung gehen die Marktteilnehmer davon aus, dass die Befürworter im Rahmen der Abstimmungskampagne zulegen werden. Ob dies zu einem Sieg reicht, bleibt jedoch abzuwarten.