50plus1 sagt Nein bei RTVG voraus

Am nächsten Sonntag wird gleich über vier eidgenössische Vorlagen abgestimmt. Wie nach der ersten Welle habe ich auch diesmal aus den Umfragewerten und anderen Variablen Prognosen hergeleitet. Für das Bundesgesetz über Radio und Fernsehen (RTVG) resultiert ein knappes Nein und bei der Prämiplantationsdiagnostik ein knappes Ja. Beide Volksinitiativen dürften ihrerseits klar verworfen werden.

Die Modellvorhersagen zu den beiden Initiativen sind schnell zusammengefasst.* Bei beiden Vorlagen steht das linke Lager bei einem wirtschaftspolitischen Thema einem geschlossenen bürgerlichen Block gegenüber. Entsprechend deutlich dürften die Abstimmungsniederlagen ausfallen. So erwarte ich bei der Stipendieninitiative einen Ja-Stimmenanteil von bloss 31 Prozent und bei der Erbschaftssteuer einen solchen von 29 Prozent.

Ganz im Gegensatz zu den Initiativen wird es bei den Referenden spannend. Die politische Konstellation ist weniger typisch und der Trend weniger deutlich. Bei beiden Vorlagen erwarte ich ein relativ knappes Ergebnis. Bei der Präimplantationsdiagnostik prognostiziere ich einen Ja-Stimmenanteil von rund 54 Prozent und bei der RTVG einen Ja-Stimmenanteil von 46 Prozent. In beiden Fällen umfasst das 95% Konfidenzintervall aber beinahe die kritische Grenze von 50 Prozent Ja-Stimmenanteil. Für die Gegner der Präimplantationsdiagnostik und die Befürworter des RTVG gibt es also gemäss dem Vorhersagemodell von 50plus1 noch einen Funken Hoffnung.

*Das Vorhersagemodell basiert auf den Gfs-Umfragen und einigen anderen Variablen. Es wurde auf Basis der letzten 56 Abstimmungsvorlagen entwickelt. Der durchschnittliche Fehler der ex-post Analyse liegt bei 4,1 Prozent.