Abstimmungsresultate richtig vorhergesagt

Im Vorlauf zu den Volksabstimmungen am 22. September habe ich drei unterschiedliche Vorhersagen publiziert. Eine Vorhersage basierte auf den zwei Umfragewellen von GfS. Aus den Rohdaten von GfS habe ich versucht mit einem einfachen Modell die Entwicklung der Zustimmung bzw. Ablehnung zu einer Vorlage in den letzten Tagen zu antizipieren und damit zu einer genauen Vorhersage zu gelangen. Dieses Modell ergab sich aus dem Zusammenhang zwischen den Umfragewerten und dem Schlussergebnis bei den eidgenössischen Abstimmungen der letzten Jahre. Continue reading

Letzte Vorhersagen

Seit dem 17. Juni handelten 54 Teilnehmer auf dem geschützten Prognosemarkt von politikprognosen.ch. Auf Prognosemärkten werden Informationen aggregiert um Ereignisse zu prognostizieren. Prognosemärkte basieren auf der Schwarmintelligenz und Diversität der Teilnehmer. Gehandelt wird auf dem Prognosemarkt wie an einer herkömmlichen Börse, doch anstelle von Wertpapieren wird das erwartete Abstimmungsergebnis gehandelt. Der (Ver-)kauf einer Aktie entspricht dabei einer Wette auf das Abstimmungsresultat einer Vorlage. Die Teilnehmer des Prognosemarktes erhielten eine kleine einmalige Entschädigung für die Teilnahme und ein Guthaben von 30 Franken, mit welchem sie auf dem Prognosemarkt handeln konnten. Continue reading

Volksabstimmungen vom 22. September: GfS Umfrage und Prognosemarktwerte im Vergleich

Im letzten Blog-Beitrag habe ich versucht von den Umfragen der ersten GfS Welle Vorhersagen für die Volksabstimmungen am 22. September herzuleiten. Neben Umfragen ermöglichen auch Prognosemärkte Vorhersagen über den Ausgang von Abstimmungen. In diesem Beitrag vergleiche ich die Vorhersagen, welche der Prognosemarkt von politikprognosen.ch generiert, mit jenen, welche ich von der ersten GfS Trendumfrage abgeleitet habe. Im Gegensatz zu den Umfragewerten sagt der Prognosemarkt einen höheren Ja-Stimmenanteil für das Epidemiegesetz vorher. Bei den Vorlagen zur Aufhebung der Wehrpflicht und der Liberalisierung der Öffnungszeiten von Tankstellenshops stimmen Umfrage- und Prognosemarktwerte in etwa überein. Continue reading

Verhaltenspsychologie und die Effizienz von Prognosemärkten (Teil 2)

Wie ich im letzten Beitrag zu erklären versucht habe, dürften einige Einsichten aus Daniel Kahnemans Bestseller “Thinking, Fast and Slow” auch für Prognosemärkte relevant sein. Nobelpreisträger Kahneman hat in seinen vielen Studien wichtige Annahmen der klassischen Ökonomie über das Verhalten von Individuen widerlegt und ihr alternative Theorien gegenübergestellt. Wie so viele ökonomische Theorien basieren auch jene Theorien, welche die Effizienz von Prognosemärkten begründen, auf den Annahmen ökonomischer Rationalität. Die “Verletzung” der Rationalitätsannahmen ist auf Prognosemärkten geringer als in anderen Lebenssituationen. Denn die rationalen Teilnehmer können von Entscheidungen nicht rationaler Teilnehmer profitieren und stellen damit Effizienz her. Eine notwendige Begrenzung ökonomischer Anreize und damit einhergehend ein begrenzter Zeitaufwand der rationalen Teilnehmer dürften aber dazu führen, dass auch auf Prognosemärkten nicht alle irrational gefällten Entscheide ausgeglichen werden. Welche typischen Verhaltensmuster, welche nicht der ökonomischen Rationalität entsprechen, können auf dem Prognosemarkt erwartet werden? Continue reading

Verhaltenspsychologie und die Effizienz von Prognosemärkten (Teil 1)

Der Urlaub ermöglicht einem endlich wieder mal ein Buch gründlich zu lesen. So habe ich mich an Daniel Kahnemans Bestseller “Thinking, Fast and Slow” gemacht. Die Ferienlektüre hat sich gelohnt: Kahnemans Lebenswerk ist spannend wie ein guter Roman und steckt voller interessanter und praxisrelevanter Einsichten. Nobelpreisträger Kahneman ist vielleicht der wichtigste Vertreter der der verhaltenstheoretischen Analyse ökonomischen Handels (Behavioural Economics) der letzten Jahrzehnte. In seinen vielen Studien hat der Psychologe genüsslich die Annahmen der klassischen Ökonomie über das Verhalten von Individuen widerlegt und ihr alternative Theorien gegenübergestellt. Wie so viele ökonomische Theorien basieren auch jene Theorien, welche die Effizienz von Prognosemärkten begründen, auf den Annahmen ökonomischer Rationalität (insbesondere Kosten-Nutzen Abwägung und Risikoneutralität). So habe ich mich gefragt: Was bedeutet es für die Effizient von Prognosemärkten, wenn einige Annahmen über die ökonomischer Rationalität der Prognosemarktteilnehmer falsch sind? Continue reading