Auch politikprognosen.ch erwartet einen Abstimmungskrimi

Seit dem 23. Februar werden auf dem Abstimmungs-Prognosemarkt von politikprognosen.ch Vorhersagen für die eidgenössischen Abstimmungen vom 18. Mai 2014 generiert. Der Prognosemarkt erwartet für das Referendum zum Gripen ein sehr knappes Ergebnis – die Prognose lautet 50 Prozent Ja zu 50 Prozent Nein! Für die Initiative “Pädophile sollen nicht mehr mit Kindern arbeiten dürfen” wird ein knappes und für den Bundesbeschluss über die medizinische Grundversorgung ein deutliches Ja erwartet. Nur für den Mindestlohn wird eine deutliche Ablehnung vorhergesagt.

Auf Prognosemärkten werden Erwartungen aggregiert um Ereignisse zu prognostizieren. Prognosemärkte basieren auf der Schwarmintelligenz, da die Erwartungen vieler in die Vorhersagen einfliessen. Gehandelt wird auf dem Prognosemarkt wie an einer herkömmlichen Börse, doch anstelle von Wertpapieren wird das erwartete Abstimmungsergebnis gehandelt. Der (Ver-)kauf einer Aktie entspricht damit einer Wette auf das Abstimmungsresultat einer Vorlage. Die etwa 50 Teilnehmer des Prognosemarktes von politikprognosen.ch erhalten dazu eine kleine einmalige Entschädigung für die Teilnahme und ein Guthaben von 30 Franken, mit welchem sie auf dem Prognosemarkt handeln können.

Die Vorhersagen auf dem Prognosemarkt während den vier Tagen vom 11. – 14. Mai ergaben im Durchschnitt 50 Prozent Ja-Stimmenanteil für den Gripen, 56 Prozent Ja für die Pädophilie-Initiative, 69 Prozent für den Bundesbeschluss über die medizinische Grundversorgung und 40 Prozent Ja für die Mindestlohn-Initiative. Die Vorhersage für den Gripen deckt sich damit mit jener Prognose, welche ich basierend auf der zweiten Welle der GfS-Umfragen erstellt habe (auch 50 Prozent). Sie liegt etwas höher als die Umfragewerte, welche Lucas Leemann (Columbia University New York) und Fabio Wasserfallen (Uni Zürich) auf Basis einer Online Umfrage von 20 Minuten ausweisen. In ihrer gewichteten Umfrage erhielten sie 56 Prozent Ablehnung und 43 Prozent Befürwortung für die Finanzierung der Kampfjet-Anschaffung.